Chile, letzte Änderung: 24.3.2009 - Besucher seit 25.8.08:

 

Wieder zurück

Ich bin wieder zurück in Deutschland. Und wäre doch gerne nicht hier. Der Blog wird auf meinen vielen Bahnstunden, die ich jetzt vor mir habe, sich füllen. Also es lohnt sich, hier nochmal vorbeizuschauen.

Viele Grüße an euch und Danke für den Kontakt, den ihr mir während der Zeit gehalten habt.

 


 

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Artikel in der Rheinischen Post: (Wenn die Artikel nicht lesbar sein sollten, einmal draufklicken, dann wird's größer)


Große Südamerikareise, 3.1. - 31.1.2009

3.1.2009 - 4.1.2009 Santiago - Arica

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5.1.2009 Arica - Arequipa

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6.1.2009 Arequipa

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7.1.2009 - 8.1.2009 Colca Cañon

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9.1.2009 Cusco

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10.1.2009 - 13.1.2009 Inka-Trail

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14.1.2009 Cusco

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15.1.2009 -16.1.2009 Puno und Lago Titikaka

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Vulkan OsornoMittel-Chile und Chiloé, 19.12. - 2.1.2009

Ich weiß, ich bin sehr nachlässig mit dem Text-Erstellen hier, aber zur Zeit habe ich echt keine Zeit. Hier schon mal die Bilder von meiner aktuellen Reise frisch aus dem Hostal.

 

 

 

 

 

 


Torres del PaineWandern im Nationalpark Torres del Paine, 9.12. - 16.12.2008

Als ich von Buenos Aires wiederkam, stand für mich in letztes Mal Uni-Arbeit an. Eine Projekt-Arbeit aus dem Fach „Digitale Bildverarbeitung“ musste ich beim Professor noch präsentieren. Dafür hatte ich mir den Tag vor dem Abflug ausgesucht. Was ich als Auslandsstudent natürlich nicht wissen konnte war, dass dieser Montag ein gesetzlicher Feiertag in Chile ist. Doch der Prof. war gutmütig und wir haben den Präsentations-Termin auf nach meiner Südchile-Reise verschoben. So konnte ich also mit ruhigem Gewissen am 9.12. aufstehen und mit Natalia zum Flughafen fahren. Während des 4stündigen Fluges konnten wir direkt nach dem Abheben schon den 100 km entfernten Pazifik sehen. Auf der weiteren Route flogen wir über das Inland-Eis. Die Geltscher-Formationen und Bergseen waren selbst für mich als Europa-AllYouCanFlyer2007 eine neue Ansicht. In Punta Arenas gelandet trafen wir sofort die beiden anderen Deutschen, mit denen ich in Buenos Aires war und die mit dem Bus erst nach Puerto Montt und dann von dort aus mit dem Flieger nach Punta Arenas gekommen waren. Den Verhandlungskünsten von Naty ist es zu verdanken, dass wir mit Zelten, Schlafsack, Gepäck und 4 Personen in eine Taxi passten und dann auch noch für 10 Euro fast eine halbe Stunde in die Stadt gefahren wurden.
Dort verglichen wir Hostal-Qualitäten und Preise, die stark variierten. Schließlich kehrten wir in einem sehr familiären Haus ein und besichtigen anschließend die Stadt. Auch die Essens-Vorräte für unsere anschließende 4tägige Wanderung kaufen wir im örtlichen Supermarkt ein. Die kulinarischen Köstlichkeiten beschränkten sich dabei auf die Variation der Tomaten-Saucen, mit denen wir den Spaghetti zu Geschmack verhelfen wollten. Allerdings glaubt man nicht, wie schwer Nudeln für 4 Personen und 4 Tage sein können. Den Abend verbrachten wir ruhig im Hostal.

Nächster Tag, früh aufstehen. Ein letztes Mal frühstücken und dann zum Bus. Mittags kamen wir in Puerto Natales an, der letzten Stadt vor dem Nationalpark. Hier wimmelte es nur so vor Trekking-Geschäften. Wir kauften unsere Tickets für den nächsten Bus in den Park hinein und gönnten uns ein Mittagessen im Restaurant. Bei den Buspreisen ist es wieder Naty zu verdanken, dass wir nicht den höheren „Gringo“-Preis bezahlt haben. Die Menschen glauben dort, wir würden nicht merken, wenn sie uns über’s Ohr hauen und einfach mal 50% auf den regulären Preis draufschlagen. Aber das ist überall in Südamerika so. Als nicht des Spanischen mächtiger Tourist zahlst du immer mehr.
Also auf in den Bus und noch mal 3 Stunden bis in den Nationalpark. An einem See stiegen wir auf einen dort wartenden Katamaran um, der uns einmal quer übers Wasser fuhr. Das Wasser war türkis-blau, die Fahrt im nachhinein betrachtet eine sehr gelungene Einstimmung in die Natur-Wunder, die wir in den nächsten Tagen sehen sollten. Es war sehr windig, wie man auch auf den Fotos sieht. Nach knapp einer Stunde kamen wir in einem der größten Camps an. Hier gab es für teures Geld Betten, ein Restaurant, Duschen und einen Koch-Unterstand. Die ersten Nudeln wurden kredenzt und zum Abend noch ein Spaziergang an den See unternommen. Vorher natürlich stand der Zelt-Aufbau auf dem Plan, was allerdings ohne Probleme klappte.
Hier waren wir in der Mitte von nichts. Um uns herum war nur Natur. Und das Camp, aber das war auch der einzige Gruß aus der Zivilisation. Etwas eng schliefen wir die er
ste Nacht bis es am nächsten morgen früh wieder raus ging. Das Wandern sollte beginnen.

Wird fortgesetzt. Hier sind die Bilder von Torres del Paine.

 


Cataratas, IguazuMendoza, Buenos Aires, Cataratas und ITAIPU Binational, 27.11. - 6.12.2008

Hier nun der Reisebericht über meine 2. Reise an die Atlantikküste. Donnerstag nachts ging es mit einem Reisebus von Santiago aus los Richtung Osten. Da ich mir im Gegensatz zu vielen anderen Austausch-Studenten noch nicht die argentinische Stadt Mendoza angeschaut habe, bin ich einen Tag früher als die anderen los, um etwas Zeit dort zu haben. Die Grenzkontrolle mitten im Hochgebirge der Anden zwischen Chile und Argentinien verlief für mich problemlos, lediglich der Zeitpunkt von 2 Uhr nachts ließ aus der Fahrt eine verkorkste Nacht werden. Gegen 5.30 Uhr kam ich im Dunkeln am Busterminal an und verbrachte die 2 Stunden bis zur Öffnung des Tourismus-Büros mit der Abgabe meines Gepäcks in einer Verwahrung sowie dem Erhalt von argentinischen Pesos am Bankautomaten. Mit den Tipps von der Touri-Info machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt der Millionenmetropole. Trotz dieser Größe ist Mendoza leicht überschaubar, freundlich, hell und vor allem sicher. Während der ganzen Zeit hatte ich nie das Gefühl, im nächsten Moment überfallen zu werden. Nach einem Frühstück im gerade einsetzenden Starkregen flüchtete ich mich in ein Museum, bevor ich meinen Fußmarsch durch die Sehenswürdigkeiten antrat. Anschließend stand der große Stadtpark mit See auf dem Programm, der - obwohl einsam - ebenfalls ein Gefühl von Sicherheit vermittelte. Ein Zoobesuch und die Besteigung des Hausberges der Stadt bildeten den Abschluss meines Marsches, und so gönnte ich mir in ein der Fußgängerzonen ein argentinisches Steak für umgerechnet 5 Euro. Sehr lecker und billig. Am Nachmittag wollte ich die Weinanbaugebiete am außerhalb der Stadt besichtigen, aber nach 30 Minuten Fahrt in einem Omnibus erklärte mir mein Sitznachbar, dass noch eine weitere halbe Stunde bis zur Ankunft vergehen würde. Da ich nicht so viel Zeit hatte, bin ich kurzerhand aus gestiegen und mit dem nächsten Bus wieder in die Stadt gefahren. Gegen 17 Uhr konnte ich mich dann in den Bus nach Buenos Aires setzen und während der Fahrt die argentinische Landschaft bewundern. Ich habe noch nie so viel plattes Land gesehen. Flach bis zum Horizont, und dass über Hunderte von Fahrtkilometern hinweg. Gegen Abend hatte der Bus dann noch einen platten Reifen, dessen Wechsel mit ermöglichte, in Ruhe auszusteigen und Fotos vom Sonnenuntergang zu machen. Die Nacht verlief ruhig und am nächsten Tag rollten wir Vormittags in das Busterminal von BsAs ein. Die „Häuser“, die ich auf dem Weg ins Zentrum gesehen hatte, erinnerten mich stark an die Favelas von Rio de Janeiro. Überall lag Müll auf der Straße. Im Terminal angekommen erwartete ich ein kanadisches Mädel, einen Peruaner und 2 Deutsche, die direkt von Santiago aus gefahren waren.
Als erstes stand die Hostal-Suche auf dem Programm. Das erste war voll, das zweite bot uns in einem renovierten Herrschaftshaus mit hohen Decken eine - wenn auch mit 10 Euro pro Nacht teure – Herberge. Nach einen fleischreichen Essen mit argentinischem Steak machen wir einen Spaziergang an den „Strand“ des Atlantik, der sich aber eher als Treibgutansammlung mit Kieselsteinen präsentierte. Als Highlight zog noch ein großes Gewitter auf, dass sowohl gespenstische Blicke auf die Stadt, wie auch bis auf die Unterwäsche durchnässte Austausch-Studenten hervorbrachte. Tropfend erreichten wir das Hostal. Nach einem Wäschetausch ging es in die Innenstadt, um dort „typisch Argentinisch“ zu essen. Die Taxis sind so billig, dass wir fast ausschließlich solche benutz haben, um uns in BsAs zu bewegen. Darüber hinaus ist es auch sicherer als durch die Straßen zu gehen, vor allem nachts. Das Restaurant bot einen Möchtegern-Tenor mit Midi-Playback sowie 2 Tanzschul-Paare, die für die fast ausschließlich touristischen Gäste das Tanzbein schwungen. Ich habe für 2 Euro Spaghetti mit äußerst leckerer Soße gegessen. Insgesamt ist Essen billig, aber genau das verleitet auch dazu, viel auszugeben. Nach 2 Tagen mussten wir erschräkt feststellen, dass trotz günstiger Preise 2 Mal täglich Restaurant doch ein Loch in die Urlaubskasse reißt.
Der nächste Tag füllte sich mit der obligatorischen Stadtbesichtigung. Die breiteste Straße der Welt, Casa Rosada.und die Innenstadt wurden besichtigt. Abends ging es in ein Kneipen-Viertel, mit einem Taxifahrer, der Michael Schumacher ohne Probleme überholen hätte können. Trotzdem hat mir die Fahrt Spaß gemacht, wahrscheinlich habe ich gar nicht die Gefahr realisiert. Satt und mit Cocktails befüllt ging es wieder mit einer Droschke zum Hostal.
Am 3. Tag verießen wir Buenos Aires mit dem Zug. Es ging fast eine Stunde mit einer Art S-Bahn Richtung Westen, in das Delta des Flusses Tigre, der dort auf ca. 50 km in den Atlantic endet. Alle paar Minuen Bahnfahrt enderte sich das Stadtbild, welches wir durch die Fenster erspähten. Slums wechselten sich mit wohlhabeneren Vierteln ab, in den alleinstehende Häuser mit Garten einen straken Kontast zur Innenstadt BsAses boten. Am Endbahnhof erwartete uns lichtes Grün, viel Platz und neu gebaute Hochhäuser. Wir kauften nicht ein Touristen-Ticket für die Rundfahrt-Boote, sondern nutzten einen Wasser-Omni-Taxi. Fast eine Stunde führen wir durch das Kanalsystem, welches das Delta durchzieht. Längs der Wasserlinie Wohnen Leute in kleinen Häusern. Die einzige Verbindung zur Außenwelt geschieht übers Wasser. Nach dem Anlegen wanderten wir auf einer Insel schmale Pfade längs von Kanälen entlang und entdeckten zufällge eiinige Kanus. Nach kurzer Nachfrage und natischer Einweisung saßen 3 mutige Seeleute im Boot und hofften, dass keine Krokodiele am Kanu zu knabbern begannen. Aber alle sind vollständig ud sogar trocken nach eine Weile wieder aus dem Boot ausgestiegen.
Nach der Rückfahrt ging es dann zum Hostal das Gepäck holen und über Nacht 17 Stunden mit dem Bus nach Iguazu.

Diese Stadt liegt an einem Drei-Länder-Eck. Argentinien, Brasilien und Paraguay treffen hier aufeinander, getrennt durch 2 Flüsse. Dort, wo diese zusammenfließen, ist auf Brasilianischer Seite Foz do Iguacao und auf argentinischer Iguazu. Gegen Nachmittag kamen wir am Busterminal an und wurden direkt von einem „Touristen-Fänger“ zu einem Hostal begleitet. Die Versprechungen hörten sich gut an und so ließen wir es auf einen Versuch ankommen. Einige Straßen weiter erwartete uns für einen spottpreis eine Wohnung mit 8 Betten, Klimaanlage und Pool. Wir sagten zu und stellten unser Gepäck dort ab. Dann ging es auf Nahrungsmittelsuche in den Supermarkt des Dorfes und anschließend mit einem Feierabend-Bierchen zum 3-Länderpunkt. Übliche Foto-Orgien folgten. Zu Iguazu ist zu sagen, dass der Ort einen krassen Gegensatz zu Buenos Aires bot. Die Einwohnerzahl von vielleicht 3 Tausend auf eine Fläche von 2 km² ließ den Ort ländlich, ruhig und sicher erscheinen. Die Nacht war kurz, denn wir mussten am nächsten Tag früh aufstehen. Zum einen kam Matthias morgens an, der noch einige Zeit in BsAs wegen eines China-Visums verbracht hatte, zum anderen wollten wir auch den Tag gut nutzen. Also stiegen um 9 Uhr fertig am Busterminal in den Transfer-Bus zum Nationalpark ein. Nach einen halben Stunde Fahrt waren wir dort und durfen uns erstmal von ca. 30 Euro verabschieden. Doch dies war es auch Wert. Die Wege im Park waren super in Schuss und schön angelegt. Doch der eigentliche Knaller waren nicht die Wege, sondern die Wasserfälle. Mit jeder Brücke stockte uns der Atem abermals, denn immer waren wir davon überzeugt, besser, größer und gewaltiger geht es nicht. Aber dann kam der nächste Wasserfall entlang der fast 2 km langen Abbruchkante. Das Wetter war herrlich sonnig und so konnten wir uns auch hier und da nassregnen lassen. Zusammen mit der Kanadierin bin ich mit einem Schlauchboot bis unter die Fälle gefahren. Dieses Erlebnis ist mit nichts zu beschreiben. Das Wasser fällt nur so in die Tiefe und ist scheinbar überall. Man kann die Augen nicht öffnen, überall ist Wasser. Natürlich waren wir danach bis auf die Unterwäsche gewässert, aber es war ja warm. Und dich Sache auf jeden Fall wert. Das Highlight sahen wir am Nachmittag, den „Teufels-Schlund“. Hier fällt auf engem Raum ein ganzer Strom in die Tiefe. Und macht dabei einen Höllenlärm. Es war einfach überwältigend.
Wieder zurück im Hostal machten wir Bekanntschaft mit Kakerlaken, Vogelspinnen und dem Bier aus dem örtlichen Supermarkt.

Für den zweiten Tag haben wir mit dem Hostalbesitzer eine Rundreise vereinbart. Mit seinem Auto ging es zuerst nach Brasilien zum Staudamm und Wasserkraftwerk ITAIPU. Dieses ist eine binationales Projekt von Argentinien und Paraguay. Hier wird jede Menge Strom für San Paulo und ganz Paraguay erzeugt. Da Matthias und ich als Ingenieur natürlich an der Technik interessiert waren, haben wir eines spezielle Tour gemacht. Die Ausmaße werden vielleicht ein wenig in den Fotos deutlich. Aber neben einer von 20 Röhren zu stehen, in deren 10 Meter Druckmesser Wasser fast 100 Meter in die Tiefe rauscht, ist schon beeindruckend. Auch die Generatoren, ihre Welle und die Hochspannungsleitungen waren mir prinzipiell bekannt, aber nicht in dieser Dimension.
Nach der Führung fuhr uns der Besitzer zur brasilenischen Seite der Wasserfälle. Auch dieser Eindruck war unbeschreiblich. Gegenüber gestern hatte man eine panoramische Übersicht über das ganze Spektakel und konnte über eine Brücke in den Mittelbereich eines 2-Stufen-Wasserfalls gehen. Ich habe mich noch nie so frei gefühlt. Es ist einfach unbeschreiblich. Hier erfährt man Natur und Leben.

Nach der Ankunft im Hostal noch mal kurz duschen und dann wieder in den Bus, der uns über Nacht wieder nach BsAs fuhr. Dort angekommen haben wir unser Gepäck in eine Verwahrstelle gegeben und sind noch ein wenig durch die Stadt gebummelt. Erst mit einer mittelstarken Orientierungsschwäche, dann unter Hektik wieder zurück zum Busterminal. Ich bin wieder die 24 Stunden nach Santiago zurückgefahren, denn ich musste noch eine Präsentation in der Uni abhalten. Die anderen sind über Bariloche nach Puerto Montt mit dem Bus gefahren und dann weiter nach Punta Arenas geflogen. Ich werde dorthin von Santiago mit Natalia fliegen.


Und nochmal Pool- und Grillparty, 26.11.2008

Da sowohl noch Wasser im Pool, als auch noch Bier im Kühlschrank übrig geblieben ist, habe ich eine zweite Pool- und Grillparty gemacht. Wir haben schon mittags angefangen, damit man die Sonnenstrahlen besser ausnutzen konnte. Fotos habe ich noch nicht hochgeladen, weil ich gleich mit einem Reisebus nach Buenos Aires aufbrechen werde und noch den Rucksack packen muss. Zuerst geht es einen Tag nach Mendoza an der chilenisch-argentinischen Grenze und danach weiter nach Buenos Aires. Zurück komme ich in der nächsten Woche, wahrscheinlich Freitag oder Samstag. Wir haben unsere Rückfahr-Tickets noch nicht gekauft.

 


VulkankraterPucón, Vulkanbesteigung und Valdivia, 20. - 24.11.2008

Am Donnerstag hatte ich meine erste Klausur. Spanische Grammatik war angesagt. Direkt am Abend bin ich zusammen mit drei weiteren Austausch-Studenten aus Spanien, den USA und Deutschland zu einem Abenteuer-Wochenende aufgebrochen. In Chile ist das System der Reisebusse sehr gut ausgebaut. Für 15 Euro sind wir gegen 22 Uhr aus Santiago abgefahren. Die Bus-Klasse „Semi-Cama“ (Halb-Bett) eignet sich wunderbar, um über Nacht zu reisen. Gegen 9 Uhr kamen wir in Pucón an, einem etwas verschlafenen Dorf am Südufer des Lago Villarrica. Die Hostal-Suche endete mit der Einzug eines Zimmers, in dem die Amerikanerin ein Bett für sich hatte, und ich mir mit den 2 anderen Jungs ein Ehebett teilte. Auch eine Erfahrung.
Anschließend zogen wir los, um unsere Haupt-Attraktion zu buchen: Einen Aufstieg auf den aktiven Vulkan Villarrica bis zum Gipfel-Krater in 2840 Metern Höhe. Für ungefähr 50 Euro haben wir 3 Führer und Ausrüstung in Form von Wanderschuhen, Eispickel und Skistock, Schneefang, Spikes für die Schuhe zum Aufstieg durch den vereisten Schnee sowie eine warme Jacke und Hose bekommen. Nachdem somit der Samstag vorbereitet war, ging es mit einem lokalen Bus zu Los Ojos de Caburga, einer Reihe von herrlichen Wasserfällen in einer Waldlichtung. Dass wir dorthin zu Fuß erst einmal eine Strecke wandern mussten, haben wir als Training für den Vulkan-Aufstieg gesehen. Deutsche Wanderlieder wurden kurz angestimmt, um dann aber genau so schnell wieder mangels Textkenntnis zu verstummen. Am Nachmittag zog sich der Himmel zu und wir fuhren wieder zurück nach Pucón, um für das Abendessen einzukaufen. In guter Studentenmanier standen natürlich Nudeln auf dem Programm. Im Hostal war noch ein 41 jähriger Holländer einquartiert, der früher als Diplomat im südamerikanischen Raum gearbeitet hat. Zusammen hatten wir viel Spaß und sind nach dem Essen noch einen Pisco-Sour trinken gegangen.
Am nächsten Tag hieß es um 6 Uhr aufstehen, denn um 7 war das Treffen für den Aufstieg vorgesehen. In altbekannter chilenischer Art sind wir dann um 9 Uhr auch tatsächlich mit einem Kleinbus losgefahren, um auf 1400 Metern Höhe mit dem Aufstieg zu beginnen. Auf den ersten 200 Metern haben wir bereits einen Brasilianer verloren, der Probleme mit seinem Knie hatte. In Serpentinen schlängelten wir uns den Hang hinauf, wobei wir alle halbe Stunde eine Pause zum Essen und Trinken machten. Als der Schnee sich in Eis verwandelte, wurden Spikes unter die Schuhe geschnallt, die mit ihren Metall-Spitzen für den nötigen Halt auf dem überfrorenen Schnee sorgten. Schritt für Schritt ging es nach oben und nach fast 2 Stunden hatten wir die Wolkengrenze überquert. Die Aussicht aus 2000 Metern Höhe war atemberaubend, jedenfalls mehr als die sportliche Anstrengung. Weitere 500 m weiter oben empfing uns ein böiger Wind mit einer Stärke von bestimmt 7 Beaufort, der uns eiskalt ins Gesicht blies. Die Finger froren trotz Handschuhen gut ein. Diese waren auch unbedingt nötig, um sich mittels Eispickel und Skistock abzustützen. Der Hang hatte zeitweilig eine Steigung von geschätzten 60 Grad zur Horizontalen, was ein Abrutschen auf dem glatten Schnee begünstigte. Schließlich sind wir nach 3,5 Stunden aber am Gipfelkrater angekommen und konnten sowohl die aus dem Vulkan aufsteigenden Rauchschwaden bewundern, als auch uns die Finger beim Fotografieren abfrieren. Eine Viertelstunde später waren wird dann so durchgefroren, dass wir mit dem Abstieg begonnen haben. Auf den ersten 500 Meter ging es Schritt für Schritt durch den Schnee. Ich empfand dies anstrengender als den Aufstieg, denn mit jedem Schritt muss man seinen Fall bremsen und die Spikes unter den Schuhen sorgen zusätzlich für ein unnatürliches Abrollverhalten der Fußsohle. All diese Klagen wurde aber belohnt, als eine Art Eisrutschbahn begann, in der wir auf unserem Allerwertesten bis ins Tal hinabrutschen konnten. Das ganze hat riesigen Spaß gemacht. Wieder in Pucón angekommen empfing uns der Reiseveranstalter mit einem Bierchen und einem Ehrendiplom, dass wir den Aufstieg erfolgreich gemeistert haben.
Bootsfahrt mit der Fähre Die Wettervorhersage sprach von Regen für Sonntag, so dass wir uns entschieden, noch am selben Abend mit einem Bus nach Valdivia zu fahren, dem Hörensagen nach die deutscheste Stadt Südamerikas. Im Regen und erschöpft kamen wir gegen 22 Uhr dort an und fanden in direkter Nähe des Bus-Terminals ein Hostal. Am nächsten Morgen erkundeten wir die Stadt zu Fuß auf der Suche nach einem geöffneten Laden, der uns ein Frühstück bescheren könnte. Aber wie in einer guten deutschen Stadt war alles geschlossen, bis auf einen Supermarkt, in dem wir dann schließlich doch ein Brötchen kaufen konnten. Nach dem Besuch eines botanischen Gartens führen wir mit einem Regionalbus zur Brauerei Kunstmann, die das deutscheste Bier Chiles braut. Leider war dort um 11 Uhr Sonntags niemand da, und so konnten wir statt der Produktion einen mit Bierfässern geschmückten Weihnachtsbaum bewundern. Nach einer Wetterbesserung fuhren wir mit einem chilenischen Ehepaar in deren Auto weiter Richtung Pazifik-Küste zur Stadt Niebla. Die Führung durch ein ehemaliges Fort der Spanier zeigte uns die Geschichte auf, wie zur Kolonialzeit die wichtige Flussmündung von Valdivia gegen Befreiungskämpfer geschützt wurde. Mit einer kleinen Fähre überquerten wir danach den Mündungstrichter bis zum Dorf Coral. Dort genossen wir die Sonnenstrahlen, bevor wir uns auf den Rückweg nach Valdivia machten. Der Fahrer des Busses hätte Michael Schumacher leicht Paroli bieten können, jedenfalls empfand ich den Fahrstil und die Geschwindigkeit zumindest „gewagt“. Aber daran bin ich hier schon gewöhnt; dass die wenigsten Autos Airbags haben schadet hier nicht, denn im Falle eines Falles hilft das auch nicht...
Die Rückfahrt während der Nacht auf Montag verlief bis auf ein Kleinkind mit argem Artikulationsdrang eher unspektakulär. Einzig die Metro war um 9 Uhr morgens so voll, dass wir erst einmal 4 Stationen in die falsche Richtung fahren mussten, um einen Platz im Zug ergattern zu können.
In den nächsten 2 Tagen muss ich noch ein Abschluss-Projekt für meinen Kurs der digitalen Bildverarbeitung abschließen, und danach geht es über Mendoza nach Buenos Aires. Es bleibt spannend. Fotos gibt's hier.


Pool-PartyPool- und Grill-Fiesta, 19.11.2008

Das Ende der für mich ach so schweren Uni-Zeit musste natürlich ordentlich gefeiert werden. Da ich direkt an meinem Haus einen Pool und 2 Grillplätze habe, musste das ausgenutzt werden. Die Vorbereitungen beschränkten sich auf den Kauf von Plastik-Bechern, Grillkohle und natürlich den einen oder anderen Tropfen Alkohol. Viele der Austausch-Studenten, die ich in der Uni kennengelernt habe, sind gekommen und wir haben mächtig Spaß gehabt. Da sowohl noch Wasser im Pool, als auch Bier im Kühlschrank ist, werde ich am kommenden Mittwoch die Party wiederholen. Foto gibt es wie immer im Fotoalbum. Prost!

 

 

 


Surfen in PichilemuSurfen in Pichilemu, 14. - 15. 11.2008

Nach einer recht kurzen Nacht, in der ich noch für die Uni ein paar Seiten auf Spanisch verfassen musste, bin ich für zwei Tage mit 2 anderen Deutschen nach Pichilemu gefahren. Der Reisebus braucht 4 Stunden und kostet ca. 5 Euro. Die Stadt, die ca. 400 km südöstlich von Santiago am Pazifik liegt, ist laut Reiseführer DAS Surfparadies Südamerikas. Leider war am Freitag der Himmel bedeckt. Die Wassertemperatur betrug 12 Grad, so dass Neopren-Anzüge unbedingt nötig waren. Es war das erste Mal, dass ich so einen Anzug anhatte und ich war sehr verwundert, wie sehr das Material die Wärme des Körpers zusammenhält. Bis auf an Kopf und Händen merkte ich gar nicht, dass ich bereits im Wasser war. Nach einer kleinen Aufwärm-Sporteinlage und Instruktionen eines Surf-Lehrers machten wir uns auf in die Brandung. Das Gleichgewicht auf dem Surfbrett zu halten, war am Anfang gar nicht so leicht, ebenso wie das Erreichen der Wellen auf Grund einer starken seitlichen Strömung, die das Schwimmen doch recht anstrengend gestaltete. Trotzdem hat es im Ganzen viel Spaß gemacht. Nach einer Nacht in einer Garten-Hütten-ählichen Unterkunft habe ich dann meinen Muskelkater am Strand kuriert und bin auch ein paar Mal nur mit Badehose in die Wellen gesprungen. Abends ging es mit dem Bus wieder zurück nach Santiago. Fotos gibt es hier.

 


Konzert AllendeOktober in Santiago, 13.11.2008

Mittlerweile ist auch in Santiago der Sommer eingetroffen. Tagestemperaturen um 28 Grad machen kurze Hose und Flip-Flops zum unbedingten Muss. Das Schwimmbad direkt unten an meinem Haus gefällt mir sehr gut, um mich nach der Uni mal abzukühlen. Eine gehörige Magenverstimmung hat mich allerdings letzte Woche davon abgehalten. Die Uni ist in der nächsten Woche schon zu Ende. Nun muss ich für die letzte Hausarbeit einen Endspurt hinlegen, um danach mit gutem Gewissen mich in die Reisezeit stürzen zu können. Mein Kurs zur Digitalen Bildverarbeitung macht mir immer noch Spaß. Zur Zeit arbeite ich am Abschluss-Projekt, bei dem des darum geht, aus einem Foto eines Einkaufswagens die darin enthaltenen Produkte zu erkennen und in einer Datenbank nach dem zugehörigen Preis zu suchen. Nicht ganz einfach, aber zum Glück gibt es dazu schon Forschungsergebnisse, die wir nutzen werden.
Ein Highlight war der Besuch eines Konzertes von Latino-Stars anlässlich des 100. Geburtstag von Allende, dem Ex-Präsidenten Chiles. Wir waren schon 4 Stunden vorher da und konnten uns somit den besten Platz ganz vorne an der Absperrung unseres 6 Euro-Bereichs aussuchen. Fast 100.000 Leute (meine grobe Schätzung) waren dort. Die ersten 2 Stunden wurden von Folklore-Gruppen und einer fast sakralen Lobhudelei auf Allende gefüllt. Lieder, Fahnen, Sprechchöre, alles glich fast einer okkulten Religionsveranstaltung. Doch danach stieg das Niveau der musikalischen Darbietungen und es traten Stars wie Ismael Serrano (von dem ich im Auto meiner Freundin übrigens auf jeder Fahrt „verwöhnt“ werde) und Juanes auf. Die Stimmung und der Ton waren gut, so dass es sich für mich gelohnt hat, diese Erfahrung mitzunehmen. Fotos vom Konzert und dem sonstigen Leben gibt es im Fotoalbum.


Rio de JaneiroRio de Janeiro und Búzios, 19. - 25.10.2008

Rio de Janeiro. Einmal in dieser Stadt zu sein war mit ein ausschlaggebender Punkt in meiner Entscheidung, ein Auslandssemester in Südamerika zu machen. Nun sollte also dieser Traum in Erfüllung gehen. Meine Freundin hat in Rio zwei chilenische Freundinnen ihrerseits, die dort ein Auslandssemester machen. Zusammen mit ihrer Mutter, ihrer kleinen Schwester und der Großmutter sind wir beide ebenfalls in die Stadt der berühmten Strände geflogen und haben bei den Mädels gewohnt. Die Adresse der Wohnung ließ keinen Zweifel offen. "Nossa Senhora de Copacabana 1335" bedeutete, dass ich aus der Tür gehen konnte, und zwei Ecken weiter erwartete mich der Strand. Und der Caipirinha, anscheinend Brasiliens Nationalgetränk. Jedenfalls habe ich davon so einige Gläschen am Strand getrunken.
Die ersten vier Tage waren uns leider mit - wenn auch warmem - Regen beschert, so dass wir erst mal die Stadt besichtigt haben. Endlich ließ sich aber die Sonne blicken und sorgte für angenehme 25 Grad um 8 Uhr morgens. So lässt es sich aushalten. Mein mir selbst auferlegtes Pflichtprogramm bestand aus Christus-Statue, Zuckerhut, Ipanema und natürlich einem Bad in den Wellen von Copacabana. Alles sehr beeindruckend. Die Stadt hat ein ungewöhnliches Flair; ich bin mir nicht sicher, ob es von der Stadt selbst kommt, oder von der Erwartung, die man (ich) an diese Stadt heranträgt. Im Vergleich zu Santiago ist Rio viel mehr Südamerika als Santiago es je sein wird. Angefangen von der Architektur über das Verkehrssystem bis hin zu den Menschen in der Straße. Obwohl ich nicht in einer der Favelas war, ist die Armut auch auf der Straße zu sehen. Von der Sicherheit ist es besser, mit ein wenig Bargeld durch die Straßen zu gehen und keinesfalls mit einer Kamera oder ähnlichem. Mit meinem europäischen Aussehen falle ich sowieso in der sonst dunkelhaarigen Gesellschaft auf wie ein bunter Hund. Aber nach den Regentagen hatte ich mich an das neue Gefühl gewohnt und war innerlich auf einen Überfall vorbereitet. Zum Glück kann ich sagen, dass in der ganzen Zeit auch meiner Freundin nichts passiert ist. Aber manchmal war es schon nötig, die Augen offen zu halten und sich entsprechend unauffällig zu benehmen.
Am Mittwoch sind wir mir der ganzen Familie zur 3 Stunden östlich gelegenen Halbinsel mit der Stadt Búzios per Überlandbus gefahren. Diese Halbinsel ist für ihre wunderschönen Strände zurecht bekannt. Zusammen mit einer französischen Mitbewohnerin aus Rio haben wir ein sehr günstiges Hostal gefunden und einen sehr schönen Strandtag verbracht. Die Landschaft dort ähnelt der auf Sardinien, auch was die Schönheit der Stände angeht. Im mehr als warmen Wasser habe ich das erste Mal im Meer geschnorchelt und war sowohl von der Vielzahl der Fische in Strandnähe als auch von der Geschwindigkeit, die man mit Taucherflossen erreichen kann, sehr beeindruckt. Am nächsten Tag ging es - nicht zur Zufriedenheit aller - wieder mittags zurück nach Rio. Für meinen Geschmack war 1 Strandtag bei 2 Reisetagen ein bisschen wenig, aber Natalia und ich mussten uns natürlich nach der Familie der Freundin richten. Schließlich haben wir ja für die Unterkunft nichts bezahlt.
Wieder zurück haben wir das Nachtleben von Rio erkundet: Ein Zustand wie Karneval im Rheinland, nur halt jede Woche und in der Nacht. Jede Menge Leute, Samba-Gruppen und viel Alkohol. Insgesamt eine interessante Erfahrung, obwohl ich einige Zeit brauchte, um mich daran zu gewöhnen. Als Abschluss des Abends habe ich mir noch einen der berühmten Baile Funks angeschaut. Bei dieser Art von Hip-Hop-Disco-Veranstaltung kann Frau/Mann alles finden, was sie/er sucht. Die eher eintönige Musik gibt den Rhythmus vor, in der sich das Liebesspiel in obszöner Weise auf der Tanzfläche darbietet. Weniger geschwollen ausgedrückt: Eine Börse für Quickies und One-Night-Stands. Nun gut, nicht ganz so meine Welt, aber muss man auch mal gesehen haben.
Fotos von der Reise gibt es hier, es fehlen aber noch welche zum Zuckerhut, die auf einer anderen Speicherkarte sind, die noch 100 km westlich von Santiago sich befindet. In Santiago ist es wieder richtig kalt und meine Uni-Lust ist zur Zeit nicht die Größte. Ich plane lieber weitere Reisen...


Exkursion mit dem Digitalfotographie-Kurs, 6.10.2008

Am Sonntag stand ein Tagesausflug mit meinem Fotographie-Kurs auf dem Programm. Mit Privatautos sind wir in Dörfer ca. 100 km südlich von Santiago gefahren. Dort angekommen überfiel eine Horde von Spiegelreflex-Kamera-Benutzer die bis dahin eher ruhige Dorf-Idylle. Ich habe während des Tages viel mit meiner Kompakt-Kamera probiert und bin jetzt um einiges schlauer, was das Austricksen der Automatiken angeht. Leider sind die Hersteller der Kompakt-Kameras im mittleren Preissegment nicht dazu in der Lage, in ihre Software die Möglichkeit einer manuellen Einstellung von Blende, Belichtungszeit und Fokus zu integrieren. Also muss man tricksen. Ihr könnt euch die besten Fotos des Tages im Album anschauen.

 

 

 

 

 

 

 


Wochenende nördlich von Santiago, 26. - 28.09.2008

Neue Woche, neues Wetter. Nun hat hier endgültig der Frühling angefangen. Am Wochenende war ich mit meiner Freundin im Norden von Santiago und wir haben ihren Vater besucht. Dadurch hatte ich auch die Gelegenheit, mit einem Lastwagen in eine Mine zu fahren und den Abbau von Kupfer beobachten zu können. Auf der Rückfahrt sind wir an der Pazifik-Küste entlang über Valparaíso gefahren und ich bin das erste Mal auf einem Pferd am Strand geritten. Am Anfang war's schon recht ungewohnt, denn nicht immer konnte ich das Tier dazu bewegen, das zu tun, was ich wollte. Aber mit der Zeit ging es dann doch mehr oder weniger. Vielleicht war mein Spanisch auch zu schlecht, man weiß es nicht. Auf jeden Fall hat es viel Spaß gemacht und ich werde das sicher bei nächster Gelegenheit wieder tun. Viel Spaß mit den Bildern. Da ich zur Zeit an der Uni auch einen Photographie-Kurs belege, habe ich mich an ein paar Botanik-Fotos versucht. Seht selbst.

 

 


Wieder angekommen, 25.09.2008

Einige Tage später bin ich wieder vollständig in Santiago angekommen. Ich hab' die ganze Wäsche gewaschen, von dem Staub in der Wüste war alles dreckig. Der Frühling ist tagsüber schon gut zu spüren in Santiago, abends wirds aber doch noch schnell kalt. Nächstes Wochenende fahre ich mit meiner Freundin nach Norden übers Wochenende und das Allerbeste: Ich hab gestern Flüge gebucht für Rio de Janeiro. 9 Tage im Oktober. Ich freu mich voll..!


Einmal Atacama und zurück, 15. - 22.09.2008

Der 18. September ist in Chile der Nationalfeiertag schlechthin. Schon seit Wochen gibt es an jeder Ecke Fahnen zu kaufen. Fürs Auto, fürs Haus, in den Supermärkten ist die ganze Deko blau-weiß-rot. Da in der ganzen Woche viel Uni ausfällt, bin ich mit 8 weiteren Auslandsstudenten nach Norden in die Atacamawüste gefahren. Der Reisebus mit "Halb-Bett" braucht dazu knapp 24 Stunden. In Erinnerung an die Skifahrten mit meiner Band nach Österreich graute es mir zuvor vor solch einer langen Reise. Aber die Fahrt war besser als gedacht. Montags abends um 22 Uhr los, lange und verhältnismäßig gut geschlafen, und der nachfolgende Tag wurde durch die neue Landschaft draußen - die Wüste - auch nicht zu langweilig.
Abends sind wir dann in San Pedro de Atacama angekommen, ein 2500 Seelendorf als Oase mitten in der Wüste, unweit der bolivischen Grenze. Hier gibt es nur Touristen und Einheimische, die mit diesen Touren Geld machen. Wir haben sehr günstig in einem Hostal ohne Betten auf dem Boden in Schlafsäcken übernachtet, und am nächsten Morgen ging's dann los. Bolivien, wir kommen. Mit einem Minibus ging es von den 2500 Metern Höhe San Pedros in einer Stunde ins Hochland von Bolivien auf 4000 Meter. Die Grenze ist eine einsames Häuschen mitten in der Wüste und ein verloren dastehender Schlagbaum. Den Minibus tauschten wir gegen 2 Jeeps mit Allradantrieb und 2 Fahrer aus, und los gings. Straßen gibt es in Bolivien nicht, jedenfalls ist mir in den folgenden 4 Tagen kein Asphalt begegnet . Quer-Wüste-Ein fuhren wir zu den Attraktionen: Laguna Blanca, Laguna Verde (zu deren berühmtem Farbwechsel wir allerdings zu spät kamen), wie vergessen scheinende Steinformationen in der sonst ausschließlich flachen und sandigen Wüste. Gegen Mittag kamen wir an einer weiteren Lagune an, die von einer heißen Quelle gespeist wird. Darin konnte man auch baden, was wir uns natürlich nicht haben nehmen lassen. Es folgen einige Blubber-Geysire sowie eine weitere Lagune mit Flamingos, deren Wasser durch Plankton knallrot gefärbt ist. Die Natur und ihre Farben sind einfach unbeschreiblich schön. Ich konnte die ganzen Eindrücke kaum in mein Hirn bekommen. Ich hoffe, die Fotos können einen Teil dessen wiedergeben. Die Höhe machte mir zu schaffen. Am Tag fühlte ich mich wie betrunken und konnte so gerade 10 m am Stück gehen. Danach war erst mal verschnaufen angesagt. Die Nacht haben wir bei Minusgraden außen in einem "Hostal" verbracht. Das war eine der schlimmsten Nächte in den letzten 20 Jahren für mich. Auf dem Ranking direkt nach Mittelohrentzündung: Kalt, Puls von 90 und mit jedem Herzschlag einen Kopfschmerz, Atemnot. Dank der Firma Bayer habe ich gegen 4 Uhr dann mal die Augen zu machen können.
Der zweite Tag in Bolivien brachte viel Fahrerei durch Sand und Stein mit sich. Es ist so einsam in der Wüste, im Umkreis von 50 km ist niemand außer dir. Wir haben den berühmten Arbol de Piedra besucht, eine Steinformation, die bizarr aus dem Sand ragt. Weiter gings längs vier weiterer wunderschöner Lagunen zum noch aktiven Volcan Ollague, von dem wir aus gebührendem Ausstand seine Rauchfahne beobachtet haben. Anschließend ging es über einen Salzsee meilenweit zu einem Hotel, in dem alles aus Salz gemacht ist. Wände, Stühle, Tische, Betten, alles Salz. Hier gab es auch zum ersten Mal seit dem Verlassen von Santiago warmes Wasser zum Duschen. Bei einem Spaziergang durch ein Dorf in der Nähe haben wir gleich mit 2 Kindern eine multinationales Fußballspiel veranstaltet. Um 9 Uhr wurde dann der Generator für das Licht ausgeschaltet und wir gingen frühzeitig schlafen.
Nächster Morgähn, 5 Uhr aufstehen, denn um 6 Uhr geht die Sonne auf. Bibbernd und schlafend fuhren wir mit den Jeeps auf den Salar de Uyuni, den größten Salzsee der Welt. Den Sonnenaufgang hier zu sehen entlohnte wirklich für das frühe Aufstehen. Der Salzsee ist unglaublich. Wohin man schaut: Salz unter einem. Weißes Salz. Die Berge in der Ferne verschwinden schon wie in der Wüste durch die flimmernde Hitze, so dass alles um mich herum weiß war. Früher war an dieser Stelle ein Meer, das aber längst ausgetrocknet ist. So besuchten wir eine ehemalige Wasser-Insel, die nun aus dem Salz herausragt. Dort gab es Jahrtausende alte Kakteen und eine gute Aussicht über die endlosen Dimensionen des Salzes. Natürlich haben wir auch die klassischen Salzsee-Fotos gemacht, schaut es euch im Fotoalbum an. Einige Jeepfahrt später kamen wir in Uyuni an, wo wir wunderschöne bolivische Decken und andere traditionelle Handwerkskunst kaufen konnten. Mit anderen Jeeps und anderen Fahrern machten wir uns auf den Rückweg nach San Pedro auf, mit einem Zwischenstopp in einem Hostal, ähnlich der ersten Nacht. An die Kopfschmerzen hatte ich mich während der Holper-Fahrt schon gewöhnt und auch das Aufstehen um 5 Uhr schockte keinen mehr. Aber bei -10 Grad draußen und natürlich keiner Heizung ist es schon schwer, sich aus dem Schlafsack zu quälen. Gegen Mittag sind wir wieder in San Pedro de Atacama angekommen und ich war sehr froh, wieder in der Tiefe zu sein. Die weiteren Aktivitäten waren Sandboarding, also nach einer Fahrradtour mit einem Snowboard die Düne runterbrettern und eine Astronomie-Tour zu einem Observatorium. In San Pedro gibt es weder viele Wolken noch Luftfeuchtigkeit, was für die Himmelsbeobachtung natürlich von Vorteil ist.
Der Sonntag begann mit Ausschlafen, gemütlich Frühstücken und einer Fahrradtour zu einer 20 km entfernten Salzlagune. Es war richtig schön, in der herrlichen Landschaft durch die Wüste radeln zu können. Gut, den platten Reifen hätten wir auch vermeiden können, aber durch die Hilfe von zwei Französinnen mit einem Pickup-Jeep konnten wir auch das Problem lösen. Die Lagune war zum Baden super. Durch das Salz brauchte man nicht schwimmen, man ging auch so nicht unter. Das Krasseste war: die oberen zwei Meter Wasser waren kalt und da drunter kocht das Wasser nur so. Wenn man mit den Fußspitzen den Bereich berührte, hat man sich fast verbrannt. Die Blautöne des Wassers und die rot-braune Wüste drum herum zusammen mit den Bergen waren schon ein einmaliges Panaroma.
Nach dem Abendessen sind wir dann wieder in den Bus gestiegen, den wir nach 3 Stunden noch einmal wechseln mussten. Eine Frau hatte eine Kakerlake gesehen. Tja, immerhin mussten wir nicht in der Nacht wie erst angekündigt 2 Stunden auf einen neuen Bus warten. Die Rückfahrt zog sich etwas in die Länge, ich war schon froh, schließlich angekommen zu sein. In Santiago hat sich während der Woche der Frühling eingenistet und es tut gut, nach einer Woche toter Wüste mal wieder grün zu sehen.
Insgesamt war die Reise schon schlauchend, aber die Natur ist so so so schön in Bolivien, dass ich jedem nur empfehlen kann, dort einmal selbst hin zu fahren. Ich kann es nicht in Worten beschreiben.


Das Leben in Santiago - September, 14.09.2008

In der letzten Zeit bin ich nicht gereist. Zum einen hat mich die Uni ein wenig im Griff, zum anderen genieße ich sehr die gemeinsame Zeit mit meiner Freundin. Ich habe euch ein paar Eindrücke ins Fotoalbum gestellt. Morgen geht es auf einen großen Trip nach Bolivien. Ich bin schon sehr gespannt.


Cajón del Maipo, 31.08.2008

Nach einem Erholungssamstag hieß es am Sonntag in aller Herrgottfrühe um 6 Uhr: Aufstehen. Heute war eine Tagestour in eine Schlucht mit Wasserfällen ca. 50 km südöstlich von Santiago angesagt. Was keiner von uns wusste: Die Metro macht Sonntags erst um 8 Uhr auf. Also mussten wir erst mal eine Busverbindung suchen, um zum Abfahrtsort der Überlandbusse nach Cajó del Maipo zu gelangen. Von dort sind wir dann für ca. 1,30 Euro die 50 km gefahren. Man muss sich diese Busse so vorstellen, dass die oft und an jeder Stelle anhalten, um Passagiere ein- oder aussteigen zu lassen. Das ist ganz praktisch, da braucht man keine Haltestellen zu suchen. Dort angekommen haben wir erst mal (klar) eine Empanada gegessen und sind anschließend ein wenig durch die Natur gewandert. In Begleitung von zwei Führerinnen ging es danach zu den Wasserfällen. Die Fotos könnt ihr hier bewundern. Die Wucht, mit der das Wasser herunterprasselt, ist schon groß. Ein Austauschstudent hat direkt mal Bekanntschaft mit dem kühlen Nass gemacht, denn die Steine am Wasserfall sind durch das Moos doch sehr glitschig. Es ist aber nichts Schlimmes passiert, er hatte kein Handy dabei ;-). Den Nachmittag haben wir dann wandernd verbracht. Eine Stärkung in einem chilenischen Restaurant sowie ein "Kuchen Streusel" (das heißt hier echt so mit den deutschen Namen) als Nachspeise gaben uns die Kraft, noch ein wenig die wunderschöne Natur zu durchwandern. Müde ging es dann gegen Abend wieder für einsdreißig zurück nach Santiago. Ich war danach so müde, dass ich nur noch spanisches Fernsehen geschaut habe und ins Bett gefallen bin.

 

 

 


Zweites Mal Skifahren, 29.08.2008

Doppelt so teuer wie beim ersten Mal ging es am Freitag mit der Uni wieder zum Skifahren. Die Organisation war diesmal besser, so dass wir mit nur einer halben Stunde Verspätung Santiago verlassen haben. Eine Stunde später hatte der Kleinbus das Valle Nevada erreicht. Schnell die Skier ausgeliehen und ab gings. Das Gebiet ist viel größer als das letzte Woche und es gibt fast ausschließlich Sessellifte. Wir konnten vom Skifahren gar nicht genug bekommen. Von manchen Pisten konnte man Santiago sehen, allerdings in einer großen Dunstwolke, die wohl aus einer Mischung aus Wasser und Abgasen besteht. Das Panorama der Berge war wie beim letzten Mal atemberaubend. Erschöpft aber glücklich sind wir dann gegen Abend wieder in Santiago angekommen. Auf dem Foto ist links unten die Stadt zu erahnen. Mehr Fotos gibt's hier.

 

 

 


Die zweite Woche an der Uni, 26.08.2008

Von der letzen Wochen gibt es nicht viel zu berichten. Mit der Vorlesung an der Uni komme ich gut zurecht, das Niveau ist nicht so hoch wie in Aachen und der Prof. spricht laut und deutlich. Auch erfreulich ist, dass es keine Abschlussprüfung am Ende des Semesters geben wird, sondern dass während des Semesters 3 Hausarbeiten und ein Projekt eingereicht werden müssen. Dabei wird es sich um Matlab-Programme handeln. Wie gut, dass die RWTH dieses ihren Studenten kostenlos zur Verfügung stellt. So werde ich zu Hause in aller Ruhe die Arbeiten machen können. Das finde ich schon sehr viel entspannter als eine Klausur in der Uni. Ansonsten ist die Uni und der Spanisch-Sprachkurs schon fast alltäglich geworden. Als Highlight kann ich euch berichten, dass ich meine erste Erfahrung mit der Kriminalität gemacht habe, also rein passiv versteht sich. Ich bin gegen halb 3 aus einer Disko gegangen (nicht alleine) und hab schnell noch jemanden angerufen. Und zack, kommt einer von hinten, schnappt sich das Handy und läuft weg. Wer regelmäßig die 1Live-OTon-Charts gehört hat, weiß ja, wie man sich dann verhalten soll. Und tatsächlich, ich bin dem Typen (so 20 Jahre alt) hinterher und hab' den dermaßen angebrüllt, dass auch mit Hilfe der chilenischen Kraftausdrücke meiner Freundin ich das Handy einen Nasenhieb später wieder hatte (Der Nasenhieb traf mich.). Puh, danach war ich erst mal geschockt. Die Ermittlungsarbeit der vor Ort im vergitterten Wagen sitzenden Polizei-Mannschaft war ebenso unbürokratisch wie ergebnisdesorientiert mit einem Schulterzucken beendet. Ja vielen Dank auch! Da hab' ich also wieder was gelernt, nicht in der Straße telefonieren. Andere Freunde sind bereits ihre Kamera losgeworden oder wurden mit Waffen bedroht und durften so ihr Geld "spenden". Auch schön. Naja, ein Land der Gegensätze.
Ich hab ein paar Fotos ins Fotoalbum hochgeladen, viel Spektakuläres ist aber nicht dabei. Aber das nächste Wochenende steht ja vor der Tür, und da wird's zwei Reisen geben und Freitag fahre ich wieder Ski. Außerdem habe ich von den anderen noch ein paar Fotos zum Album von La Serena hinzugefügt. Es bleibt spannend.


El día blanco - Skifahren mit der Uni, 18.08.2008

Nicht richtig ausgeschlafen und viel zu früh war ich heute morgen an der Uni, um einen Tag Ski in den Bergen zu fahren. Die Abfahrtszeit von 7 Uhr war sehr chilenisch, los ging's um halb 9. Mit Kleinbussen wurden ca. 200 Studenten auf einer schmalen Bergstraße auf 3000 Höhe gebracht. Dort erwartete mich ein Skiparadies wie in Österreich. Die Fotos könnt ihr wie immer im Fotoalbum bestaunen. Es hat riesig Spaß gemacht, mal wieder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen und die Hänge herunterzusausen. Das Wetter hat sich auch von seiner besten Seite gezeigt, so dass ich sagen kann, dass dieser Tag viel Spaß gemacht hat und ich wieder einige neue nette Leute kennengelernt habe.

 

 

 

 


Fin de Semana en La Serena, 15. - 17.08.2008

Um nicht am Wochenende im Regen von Santiago zu sitzen, haben eine Französin, 2 Deutsche aus München und ich am Wochenende einen Kleinwagen gemietet und sind in Richtung Norden gefahren. Das Autoleihen geht hier recht problemlos, wir haben uns für einen Blechkasten mit Motor entschieden, der aber erstaunlich gute Dienste getan hat, wie sich noch zeigen wird. Nach den ersten 50 km auf der Panamericana haben wir das Stadtgebiet von Santiago verlassen und fahren die nächsten 300 km durch ein Nirgendwo. Rechts der für chilenische Verhältnisse sehr gute Straße (mit Maut) erheben sich grüne Berge, davor mit Sträuchern besiedeltes Land. Links der Pazifik. Keine Menschen, hier und da ein paar Häuser, sonst nichts. Meilenweit. Gegen Mittag machen wir in einem Fischerdorf Rast und essen leckeren Fisch auf der Höhe von Los Villos. Weiter geht's bis La Serena, unserem heutigen Tagesziel, dass wir gegen Abend nach 550 km Fahrt erreichen. Ein Hostal ist schnell gefunden und wir essen nach einer multilingualen Überzeugungsrede eines Kellners für 4 Euro sehr günstig aber auch sehr lecker zu Abend. Eine Flasche Wein später liegen wir erschöpft im Bett und freuen uns noch, dass wir nicht in Santiago geblieben sind, von dem wir im Fernsehen Überflutungen gesehen haben. Doch wir sollten uns täuschen...
Am nächsten Morgen begrüßt uns Regen. Wir lassen uns nicht abhalten und fahren los. Erst in das Fischerdorf Coquimo, dass aber wegen des starken Regens in den Fluten versinkt. Die Straßen sind keine solchen mehr, vielmehr schwimmen wir mit dem Kleinwagen durch Flüsse und Bäche, die sich den Hang hinunter zum Meer winden. Nach einem Frühstück im Auto geht es weiter in das im Landesinneren gelegene Tal Valle de Elqui. Regen begleitet uns nun den ganzen Tag. Die Straße geht dicht an Berghängen vorbei und es liegen mal kleine, mal große Gesteinsbrocken auf der Fahrbahn, die es zu umkurven gilt. Ab und zu kommt auch mal ein gerade entstandener Fluss von rechts und fließt einfach über die Straße. Dass das Auto dies alles so gut mitgemacht hat, ist schon ein Wunder. Aber es sollte anders kommen. Mitten in den Bergen im Regen merken wir, Reifen vorne links: platt. Na schön, hätte im Fernsehen nicht besser inszeniert werden können. Zur Spannungssteigerung lassen wir jetzt den montierten Reservereifen 10 cm zu groß sein. Das Resultat ist ein schön gleichmäßiges Hoppeln des Autos, was besonders den Fahrer oder die Fahrerin am Lenkrad freut. Also auf die Suche nach einer Tankstelle. Mitten im Nirgendwo haben wir zwar ein beschauliches Dorf mit aufgeweichten Sandstraßen und einer schönen Kirche gefunden, aber Reifen gab's keine. Das Tal an sich war aber recht schön. Unten ein Fluss und direkt neben der dahin verlaufenden Straße erheben sich die Gipfel. Die Vegetation ist dabei teils Weinanbau, in höheren Lagen aber ausschließlich Kakteen, die auf dem felsigen Untergrund wachsen. Eine sehr bizarre Landschaft, die ich noch einmal bei guten Wetter besuchen möchte. Zurück zum Reifen. Nach einigen Hoppel-Kilometern haben wir in der nächstgrößeren "Stadt" Vicuña eine Vulcanización gefunden, in der wir den alten Reifen haben flicken lassen. Genau wie in Deutschland heißt es hier: Einer arbeitet, 3 schauen zu. Aber der Preis war mit 3 Euro so günstig und die Werkstatt so urig, das dieses Erlebnis nicht mit einem Mercedes-Service-Center in der BRD zu vergleichen ist. Danach war das Auto wieder voll in Schuss und wir auf der Suche nach einem Schlafplatz. Da wir am folgenden Sonntag den einen weiter südlich gelegenen Nationalpark besuchen wollten, sind wir in der Nacht noch nach Ovalle gefahren und haben dort recht teuer in einem "Hotel" übernachtet. Aber uns war um Mitternacht nicht mehr nach weiterem Suchen zu Mute und so waren wir froh, ein Bett gefunden zu haben.
Der dritte Tag. Früh (für Studenten) aufstehen und mit dem Auto von Ovalle wieder an die Küste. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem sehr schönen Tal namens Valle de Encanto vorbeigekommen. Der Legende nach sollen hier Außerirdische gelandet sein, jedenfalls finden sich in den Felsen merkwürdige Strichzeichnungen. Nach einem kleinen Eintrittsgeld an einen Chilenen, der schon seit 35 Jahren dort jeden Tag sitzt und auf Touristen wartet, konnten wir die Natur bewundern. Und es war wirklich atemberaubend. Ihr könnt die Fotos euch ja im Album anschauen. Weiter zum Nationalpark Frey Jorge, der ein einzigartiges Klima haben soll. Aber wegen des Regens zeigte uns ein Schild bereits am Anfang der 25 km langen Sandstraße, dass der Park geschlossen ist. Wir sind trotzdem mal ein paar Kilometer gefahren und konnten so ein wenig die Lebensweise der Chilenen hier mitten im Nichts betrachten. Die Rückfahrt sollte uns noch ein weiteres Abenteuer bescheren. Tank viertel voll und an der 1. Tankstelle vorbei gefahren. Danach Halb-Wüste. 150 km nichts. Nur Land. Naja, wir waren doch recht froh, als uns noch einer schier endlosen Zeit an einer Mautstation die nächste Tanke in 20 km in Aussicht gestellt wurde. Ich bin sicher, viel weiter wären wir auch nicht mehr gekommen. Die Rückgabe des Auto verlief problemlos, obwohl der Wagen schon recht dreckig von den Sand-Schlagloch-Straßen war.


Examen de Español, 12.08.2008

Heute gibt's nicht viel zu berichten. Der Einstufungstest für Ausländer stand auf dem Programm. Vom Schwierigkeitsgrad wohl mit einer Spanisch-LK Klausur zu vergleichen. Ich hab' mal was hingeschrieben, nächsten Dienstag gibt es die Ergebnisse.


El primero día en la Universidad Católica de Chile, 11.08.2008

Schon wieder primero, jeden Tag was Neues. Heute also Uni. Pünktlich am vorher gesuchten "Hörsaal" gewesen und was erwartet man? Richtig, da wurden doch glatt die Räume mal eben getauscht. Weiß nur keiner, jedenfalls ich nicht. Aber gut, 2 Auskunftsbüros später war ich dann auch im richtigen Hörsaal, eher ein unbeheiztes Klassenzimmer. Ca. 20 Studenten, alles Jungs (gut bei "digitale Bildverarbeitung“ - hauptsächlich Mathe) erwartet man auch keinen Soziologie-Frauen-Anteil. Alle sitzen in Jacke da, während der "Vorlesung" wird telefoniert, man kommt und geht, halt alles etwas relaxter. Der Prof. kann zum Glück auch deutsch sprechen, schon mal gut. Wobei ich zur Sprache sagen muss, dass es besser läuft als gedacht. Die 2 Tage in Valparaíso haben mich dazu genötigt, mich auf Spanisch zu unterhalten. Gut, es klappt nicht so gut wie Englisch, aber so langsam bekomme ich die 2000 Worte zusammen, mit denen man den Alltag mehr oder weniger gut bestreiten kann. Den Prof. konnte ich auch verstehen, in der an die Vorlesung angrenzenden Fragerunde der Studenten aber nur hier oder da ein Wort. Nach der Uni bin ich erst mal nach Hause und hab was geschlafen, die letzten Tage waren doch anstrengend. Jetzt ist es schon fast 23 Uhr und morgen steht der Einstufungstest Spanisch auf dem Programm. Vamos a ver.


El primero viaje en Chile: Valparaíso 9. - 10.8.2008

Da bin ich noch nicht mal 3 Tage in Santiago und schon bin ich auf meiner ersten Reise gewesen. Mit den 4 Mädels und einem chilenischen Studenten ab in einen Reisebus (Kosten für 100 km Hin- und Rückfahrt ca. 5 Euro) nach Valparaíso. Während der Fahrt konnte ich zum ersten Mal das Chile außerhalb der Metropole sehen. Viele Berge, sehr grün alles. Entlang der Autobahn kleine Dörfer mit bungalow-artigen Häusern. Im Fotoalbum sind Bilder davon zu sehen. Es sieht nicht arm aus, aber es ist ein großer Kontrast zu Santiago. In Valparaíso angekommen habe ich dann den Kultur-Kontrast zum ersten Mal erlebt, den ich mir von diesem Auslandssemester versprochen habe. Markt und Händler, wie man es sonst nur aus 3sat-Dokus kennt. Esel werden zum Transport benutzt, Früchte und Gemüse lauthals angepriesen und verkauft. Nach diesem Erlebnis direkt das nächste: Micro fahren. Micros sind kleine Busse, die hier überall herumfahren, auch in Santiago. Einen Fahrplan gibt es nicht, wenn der Bus kommt, ist er da. Wenn nicht, warten. In Santiago ist seit einigen Jahren das Bus-System und vor allem die Busse modernisiert worden. Aber in Valparaíso hat man das Gefühl, man atmet direkt aus dem Auspuff alles ein. Die Luft in der Stadt ist sehr schlecht. Dafür ist aber die Aussicht nach einer Fahrt mit einem 1902 gebauten Aufzug um so besser. Im Fotoalbum sind davon Fotos zu sehen. Nach einem Besuch eines malerischen Viertels dann eine heiße Schokolade getrunken. Sehr schön. Kuchen heißt hier übrigens Kuchen. "Un kuchen de frutas, por favor", oder "un strudel". Abends sind wir wieder mit einem micro nach Viña del Mar. Viña hat eine ganz andere Architektur als Valpo. Viele Wohnhochhäuser, alles relativ neu. Nach einem Cocktail wollten wir noch in eine Disco fahren, aber alle waren so müde, dass wir im Hostel (ca. 3 Euro die Nacht) direkt schlafen gegangen sind. Das Hostel war auch Teil des Kulturschocks. Gut, was will man für 3 Euro erwarten. Vielleicht ist Schock auch der falsche Ausdruck, eher der "eine andere Art". Am nächsten Tag sind wir wieder mit einem micro (Busfahren ist auch innerhalb des Busse ein Erlebnis, ich bin sicher, hier wird der nächste Michael Schumacher geboren) nach Concón gefahren. Dies ist eine Siedlung im Norden von Valpo. Während der Fahrt durch die Dörfer konnten wir die Lebensweise der Chilenos ein wenig erahnen. Mittagessen dort Empanadas. Sehr lecker. Danach zum Schwimmen an den Strand von Reñaca Bajo. Dort gibt es Sandstrand und an den Hängen der Hügel viele Terrassen-Wohnungen. Einer auf dem anderen, einer neben dem anderen. Fotos sind im Album. Dort angekommen hieß es dann, uno, dos, tres und rein in das gefühlte 4 Grad kalte Wasser. Nun gut, es ist Winter hier, höchstens ein Hauch von Frühling. Aber wer mich kennt, der weiß ja, dass ich in solchen Situationen lieber die Selbsterfahrung suche als einer Erkältung aus dem Weg zu gehen. Gut, nach 10 Sekunden spürt man nichts mehr und danach ist einem am Strand auch sehr warm, zwischen den Leuten, die mit Mütze und Handschuhen spazieren gehen ;). Zum Abend haben wir noch sehr lecker Meeresfrüchte gegessen und dazu Wein getrunken. Rückfahrt nach Valpo und dann mit dem Reisebus nach Santiago. Die Metro hat natürlich schon zu (um halb 11 und das bei einer Stadt, die nachts lebt. Das versteht keiner), also mit micros einmal quer durch Santiago. Da war ich erst mal froh, als ich wieder zu Hause war.
Alles in allem aber ein sehr schönes Wochenende, sehr nette Leute. mit denen ich gefahren bin und mich morgen wieder treffen werde, eine lustige Mischung aus Spanisch, Englisch und Französisch, und viel Sprachpraxis.


El segundo día a Santiago, 8.8.2008

Was für eine Flut von Eindrücken. Heute bin ich um 3 Uhr Ortszeit wach geworden und hab seitdem nicht mehr richtig geschlafen. Um 7 bin ich dann aufgestanden, um mich um 9 mit Sebastián zu treffen. Nach dem Frühstück mit einem Essen, dessen Namen ich schon nicht mehr weiß, erst mal zum Bankautomaten. Puh, hat geklappt. Dann eine SIM-Karte fürs Handy kaufen. Wer mag kann mich ab sofort unter +56 98497664 anrufen. Aber bitte nicht nachts, ich brauch noch meine paar Stunden ;) SMS kann man mir auch weiterhin auf meine deutsche Nummer schicken. Ich hab als E-Technik-Student natürlich nicht nur ein Handy dabei ;-). Danach war ich mit Sebastián in der deutschen Botschaft, um sein Visum für Deutschland abzuholen. Beim Einwohnermeldeamt, wo wir wegen mir vorher waren, war uns zuviel Andrang. Kurz Empanadas zum Mittagessen, und dann weiter zum Campus, wo die E-Technik liegt. Räume und Hörsaal für Montag gesucht. Ab 18 Uhr dann Fiesta por los estudiantes extranjeros. Ziemlich viele Deutsche (um die 8 von vielleicht 90 Studenten), von denen aber die meisten Spanisch sprechen, als wär's ihre Muttersprache. Naja, das ist jetzt bei mir nicht so der Fall. Recht interessant, wie schnell man dort Leute kennenlernt. Aber es stecken ja alle in der gleichen Situation. Morgen fahre ich mit 2 Französinnen, einer Kanadierin und einem Chilenen nach Valparaiso, eine Stadt in der Nähe des Pazifik. Das wird wieder eine kurze Nacht, denn morgen muss ich noch packen und zum Treffpunkt fahren. Vamos a ver. Neue Fotos gibts im Fotoalbum.


 

Buneo, he llegado a Chile 7.8.2008

Buenos días. Nach einer Reise von fast 24 Stunden bin ich müde, aber glücklich in Chile heute morgen gelandet. Wie geplant wurde ich von meinem Wohnungstauschpartner Sebastián abgeholt. Wir sind als erstes zur Wohnung gefahren, wo ich erst mal geduscht hab. Danach sind wir zur Uni gefahren und ich habe mich da über die Anmeldung zu den Kursen informiert. Anschließend waren wir noch bei der Polizei, um meinen chilenischen Pass in die Wege zu leiten. Jetzt hab ich erst mal ne Stunde geschlafen, aber so richtig war das nicht. In Deutschland ist ja jetzt schon Mitternacht, und ich geh jetzt gleich mit Sebastián erst mal Abendessen. Ich bin gespannt, wie's mir morgen geht. Die Wohnung hier ist jedenfalls super. Mehr Infos morgen.

Bilder vom Flug im Fotoalbum hier.

Meine Adresse:

Ralf Wilke
Suecia 750, Dpto. 404
Providencia
Santiago de Chile
Chile

Wer in Google-Earth mal schauen will, der kann ja danach mal suchen.

 

 

 

 


 

Hallo Freunde,
hier wirds demnächst Eindrücke von meinem Auslandssemester in Chile geben. Am 6.8. geht es los. Erstmal Studieren in Santiago de Chile und ab Dezember dann reisen. Wohin, keine Ahnung. Es kommt sowieso alles anders, als ich es jetzt planen könnte. Meine Adresse in Chile werde ich hier bekanntgeben, wenn ich dort angekommen bin. Ihr erreicht mich aber auch weiterhin über Email, ICQ, Skype oder sonstwas. Ich freu mich über jede Post.